so nah und fremd
Malerei und Digitale Installation // Eva Matti und Knut Lagies
Sonderausstellung im Hafenmuseum Speicher XI
3. November 2013 – 19. Januar 2014
Eröffnung am Sonntag, den 3. November 2013 um 11.00 Uhr
Einführung: Prof. Dr. Frieder Nake, Universität Bremen
Kraftvolle Bildsprache, künstlerische und technische Raffinesse wäre zunächst ein
kleiner, gleichwohl aber bemerkenswerter gemeinsamer Nenner, auf den sich die
Arbeiten von Eva Matti und Knut Lagies bringen ließen. Ihre beeindruckende
künstlerische Vielfalt, das scheinbar so Nahe und, in Korrespondenz, das Fremde
gleichermaßen zu formulieren, ist nunmehr in einer gemeinsamen Ausstellung im
Hafenmuseum Speicher XI zu sehen.
Eva Matti zeigt große und kleinere Formate in kräftigen ausdrucksstarken Farben,
gemalt mit groben Pinselstrichen und mehrfach mit pixelartiger Aufteilung der
Farbfelder. Knut Lagies erschließt sich die unendlich erscheinende Welt digitalisierter
künstlerischer Ausdrucksformen mit bewegten und teilweise interaktiven
Installationen. Konsequent beziehen sich Matti/Lagies aufeinander, übernehmen
Ingredienzien aus Arbeiten des jeweilig Anderen, komponieren Malerei und digitale
Projektionen in überraschendes Miteinander.
Auf das so Nahe und doch Fremde blicken sie folgerichtig aus verschiedensten
Perspektiven. Eines der Leitmotive für ihre Arbeiten entstand während eines
mehrmonatigen Aufenthalts in einem Bremer Hochhaus, nah und fremd zugleich
ihnen die alltägliche Umgebung. In Analogie lieferte ihnen eine webcam auf einem
Hochhaus in Shanghai 24-Stunden-Bilder, die Knut Lagies in eine sich durch den
Betrachter verwandelnde Installation komprimiert. Fremd und jetzt nah die
Straßenschluchten von Shanghai, ihre Tages- und Nachtzeiten, unterlegt mit dem
Raunen der großen Stadt. Eva Matti sieht mit ihrer großformatigen Arbeit „Mein
Fenster nach Shanghai“ von ihrem Schreibtisch im Atelier ein Teilstück der
Wegstrecke in die Stadt, deren Name übersetzt „Stadt übers Meer“ bedeutet.
Eva Matti und Knut Lagies durchdringen mit der Vielfalt ihrer künstlerischen
Positionierungen die alltäglichen Gewissheiten, deuten und werten nicht, bilden ab,
was sie sehen.
Beide Künstler berichten über die Vorbereitungen der Ausstellung in einem Blog
unter https://sonahundfremd.wordpress.com/
Albrecht Lampe